Auch in der Gemeinde Hilter macht man sich Gedanken über die Auswirkungen des neuen Schulgesetzentwurfs der Landesregierung für die Schulen im Gemeindebereich. Zu einer Informationsveranstaltung zu diesem Thema lud der SPD-Ortsverein Hilter & Borgloh ein. Die Referenten des Abends waren der Schulleiter der Realschule Hilter, Reinhardt Wüstehube und der Bildungsobmann der SPD-Kreistagsfraktion Volker Theo Eggeling.
Die Fraktionen der CDU und FDP im Niedersächsischen Landtag haben einen Gesetzentwurf eingebracht, der die Neuordnung der Schulstruktur in Niedersachsen zum Ziel hat. Im Kern dieses Entwurfs geht es um die Einrichtung von Oberschulen, die als zusätzliche Schulform eingerichtet werden und die organisatorisch zusammengefassten Haupt-und Realschulen sowie die Kooperativen Gesamtschulen ersetzen sollen.
Der Gesetzentwurf wurde am 16. Dezember in den Landtag eingebracht und wird nun dort beraten. Die Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, das Gesetz im Frühjahr zu beschließen, so dass Oberschulen bereits zum Schuljahr 2011/12 eingeführt werden können. Es ist zu erwarten, dass Details des Gesetzentwurfs im weiteren Beratungsverfahren noch verändert werden.
Als wichtigste Neuerung des Entwurfs sollen in der Oberschule Schülerinnen und Schüler des 5.- 10. Jahrgangs gemeinsam unterrichtet werden. Oberschulen können an Stelle der bisherigen eigenständigen Haupt- und Realschulen eingerichtet werden und zu den gleichen Abschlüssen führen wie die bisherigen Schulzweige. Die Oberschule wird in zwei Formen ermöglicht:
a) mit Gymnasialangebot, mindestens 3-zügig
b) ohne Gymnasialangebot, mindestens 2-zügig
Anlass für diesen Gestzentwurf sind die stetig sinkenden Schülerzahlen und der extreme Rückgang in der Hauptschule. Von dieser Entwicklung ist auch die Hauptschule in Hilter nicht verschont geblieben. Besuchten im Schuljahr 2004/05 noch 171 Schüler die Hauptschule, so sind es in diesem Jahr nur noch 81, was dazu führte, dass der 5. + 6. Jahrgang wegen zu niedriger Schülerzahlen in einer Kombiklasse zusammengefasst werden musste.
Falls es in der Gemeinde zur Bildung einer Oberschule kommen würde, stünden allerdings in keinem der Schulgebäude in Hilter und Borgloh genügend Klassenräume zur Verfügung, um die Oberschule vom 5. bis 10. Schuljahr an einem Ort zu führen. Bauliche Erweiterungsmaßnahmen sind angesichts der angespannten Haushaltslage der Gemeinde nicht zu erwarten. Schulträger und Schulvorstände müssten daher in Gesprächen Lösungswege finden.