Das positive Zeichen für den Kunstrasenplatz in Hilter, auf das die Vereine sehnsüchtig gewartet haben, ist offenbar da. Der Finanzausschuss beschloss, die Verwaltung zu beauftragen, im Finanzplan für 2014 für das rund 470000 Euro teure Projekt 100000 Euro einzustellen.
Beim Stichwort Kunstrasenplatz erhitzen sich die Gemüter schlagartig. Das war in der Sitzung deutlich zu spüren. Bereits im Oktober hatte die SPD im Sportausschuss vorgeschlagen, in der Finanzplanung für 2014 einen Betrag von 100000 Euro aufzunehmen. Wegen der damaligen desolaten Finanzlage wurde der Vorschlag von der CDU/FDP-Mehrheitsfraktion abgeschmettert. „Nicht vor 2015“, hieß es damals. Die zu diesem Zeitpunkt längst erkennbare wirtschaftliche Erholung (auch in Hilter) wurde vollkommen ignoriert. Vorausschauende Politik sieht anders aus.
Borgloh musste viele Jahre auf seinen Kunstrasenplatz warten, obwohl der alte Hartplatz nicht mehr zur Verfügung stand und unbedingt ein Ersatz geschaffen werden musste.
Der Initiative des TUS Borgloh ist es zu verdanken – trotz schwieriger Verhandlungen, die das Projekt auch zeitlich verzögerten- , dass der neue Kunstrasenplatz am 15.5.2011 in Betrieb genommen werden konnte.
Die Grundstücksprobleme hat der TUS Hilter nicht, die Initiative im Verein und in der Bevölkerung ist riesengroß, und ein Kunstrasenplatz wäre auch in Hilter eine absolute Bereicherung. Darüber sind sich alle einig, aber wie kann man ihn verwirklichen? Die Gemeinde hat kein Geld, auch darüber sind sich alle einig, aber braucht Initiative nicht auch Rückendeckung in der Politik? Kann man eine Initiative totsparen?
Es entbrannte ein Streit um die Verteilung der Gelder. Immerhin – so die SPD – gebe es in Hilter viele Menschen, die sich einsetzen und emsig für den Platz sammeln. Sie brauchten dringend ein Signal, dass auch die Gemeinde das Projekt ernst nimmt und nach Kräften unterstützen will. Im Dezember kam das Thema Kunstrasenplatz in einer Bürgerfragestunde nach einer Ratssitzung nochmals auf den Tisch. Die „Initiative Kunstrasenplatz“ war mit großer Mannschaft aufmarschiert, um ihrer Forderung nach einer konkreten Aussage Nachdruck zu verleihen.
Auch ein Blick in die Nachbargemeinden zeigt den Handlungsbedarf. Ob Bad Iburg, Glandorf, Bad Laer oder jüngst auch Dissen: Überall ist die Notwendigkeit dieser Maßnahme erkannt worden.
Auf Grund des politischen Drucks wollte die Mehrheitsfraktion plötzlich „ein positives Zeichen setzen“ und beantragte im Sportausschuss, 10.000 Euro im Haushalt 2014 einzuplanen. Die SPD reagierte sauer – schließlich will sie das Projekt schon länger vorantreiben und hatte schon viel eher „positive Zeichen“ setzen wollen.
Dass es möglich ist mehr Geld für den Kunstrasenplatz bereitzustellen, ist dem überraschend positiven Haushaltsverlauf zu verdanken, Demnach stieg das Gewerbesteueraufkommen erheblich, damit kann die Gemeinde den satten Betrag von einer halben Million Euro an Schulden tilgen und 100.000€ können für die Zukunft des TUS bereitgestellt werden.
Die Vereine in unserer Gemeinde sind wichtig, um unseren Ort attraktiv und lebenswert zu machen. Damit sich auch junge Familien in unseren Dorfgemeinschaften heimisch fühlen und unseren Ort mit Leben füllen.