Bürgermeisterkandidat Jens Brockmann im Interview

Jens Brockmann im Interview

Ein Interview mit dem Bürgermeisterkandidaten Jens Brockmann

Jens, du arbeitest bereits seit Juni in 5 konkreten Projekten. Warum ein solcher Aufwand schon vor der heißen Phase des Wahlkampfes?

Möglichkeiten vor Amtsantritt festzustellen, wie die Programme tatsächlich in die Tat umgesetzt werden, bestehen nicht. Ich möchte die Dinge anders, unkonventionell  angehen – deswegen haben wir schon jetzt 5 Projekte ins Leben gerufen.

Was sind das für Projekte?
Eine Bürgerbefragung :“Wo drückt der Schuh?“
Das Kennenlernen der  Unternehmerlandschaft:“Stark für Hilter“
Eine Jugendinitiative:“HwB – freigegeben ab 16″
Das Seniorenprogramm:“Mit 66 Jahren…“ sowie die Zukunftswerkstätten am 19. Dezember mit unserem SPD Ministerpräsidentenkandidaten Stephan Weil zum Thema Demografie bei Ellerweg und am 8. Januar 2013 „Mitbestimmen leicht gemacht“ – die Vorstellung des Bürgerhaushaltes am Beispiel der Stadt Osnabrück bei Krenzien.

Welche drei Sorgen oder Wünsche hast Du am häufigsten bei „Wo drückt der Schuh“ gehört?
Die Senioren wollen in Hilter nicht nur wohnen, sondern auch aktiv sein.
Die Jugend will ein Hilter, was mehr Spaß macht.
Die Familien fordern eine stärkere Förderung in allen Bereichen.
Es fehlt Lebensqualität im Allgemeinen: vom Café, über ein Seniorenzentrum, bessere Busverbindungen, Grillplätze, ein cooles Jugendzentrum, Einkaufsmöglichkeiten in allen Ortsteilen und Freizeitmöglichkeiten für die ganze Familie.
Die Familien brauchen bestmögliche Förderungen, ohne wenn und aber. Sie sind schließlich das Herz jeder Gemeinde.

40 Stunden in der Woche bei der Stadt Osnabrück, 2 Kinder im Alter von 2 und 14 Jahren, das 3. unterwegs und immer wenn möglich in Hilter. Wie lädst du deinen Akku wieder auf?
Entspannung und Bewegung. Meinen Ruhepunkt finde ich in meiner Familie. Meine Kinder und meine Frau sind das perfekte Gegenstück zum eher hektischen Berufsleben und Wahlkampf.  Die Bewegung hole ich mir bei meiner Leidenschaft – dem Sport. Ich spiele seit meinem 6. Lebensjahr Fußball und seit meinem 15. Lebensjahr Tennis im Verein. Ich war 5 Jahre Herrenfußball-Spielertrainer und bin aktuell noch in einer Ü 30 Fußballmannschaft aktiv.

Würdest du nach Hilter ziehen, wenn Du die Wahl gewinnst?
Ja, ich würde mit meiner Familie nach Hilter ziehen.
Im Gegensatz zu einem Wirtschaftsunternehmen, welches grundsätzlich auch von überregionalen Faktoren abhängig ist, zeichnet sich der Charakter einer Kommune gerade durch das Gemeindegebiet aus. Alle Zuständigkeiten und rechtlichen Einwirkungsmöglichkeiten enden mit der Gemeindegrenze. Nur durch ein Leben in Hilter würden die alltäglichen Probleme auch Bestandteil meines Lebens.

Wie sollen deine Projekte trotz der schwierigen Finanzlage Hilters gestemmt  werden?
Alle Konzepte setzen eine intensive Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft, das Ausschöpfen aller Fördermittel sowie die unterstützende Mitwirkung von Landkreis und Land voraus. Ich arbeite seit 2009 als Handlungsbevollmächtigter im Bereich des Anlagen- und Schuldenmanagements der Stadt Osnabrück. Im Rahmen dessen bin ich insbesondere für Förderprogramme zuständig. Schon kleine Förderleistungen seitens der Verwaltung im Zusammenspiel  mit der örtlichen Unternehmerwelt und überregionalen Fördereinrichtungen sind standortentscheidend.

Wie willst du deine Projekte als Bürgermeister für Hilter durchsetzen, wenn die  Mehrheit des  Rates konsequent dagegen stimmt?
Der Bürgermeister handelt überparteilich, an keine Partei gebunden.
Es wird gerade meine Aufgabe sein, Mehrheiten für neue andere Projekte und  wichtige  Entwicklungen zu finden. Ich möchte alle Parteien ein Stück weit mitnehmen. Das Ziel, Hilter erfolgreich für die Zukunft aufzustellen, wohnt allen Parteien inne. Ich bin dort absolut zuversichtlich.

Die  Presse stellt Hilter oft als eine zerstrittene Gemeinde dar. Wie siehst du Hilter und das Zusammenleben der einzelnen Ortsteile?
Ich bin in GM Hütte Malbergen aufgewachsen, habe mehrere Jahre im Schinkel – Osnabrück sowie in Belm gewohnt. Eine große Konkurrenz bis hin zur Abneigung durfte ich selbst in Hannover während meines Studiums unter einzelnen  Stadtteilen erfahren. Es verwundert mich also überhaupt nicht, dass es in einer großen Flächenkommune mit drei in Tradition gewachsenen Ortsteilen noch erhebliche Konkurrenz gibt.
Bewahrt und fördert man diese Traditionen durch ein Gesamtkonzept in der Dorfentwicklung, im Vereinsbereich, generationsübergreifend in den Familien sowie in der Unternehmerlandschaft, so wird mit der notwendigen Beharrlichkeit aller Beteiligten ein neues  „Wir“ Gefühl in Hilter erschaffen.

„Der Bürgermeister muss kein Verwaltungsfachmann sein. Mit Charakter repräsentieren und führen können, das reicht aus.“ Stimmst Du zu?
Ein klares „Nein“.
Der Bürgermeister ist das strukturelle Bindeglied zwischen der Kommunalverwaltung, den Gemeindevertretern im Rat und den Bürgern. Er muss neben der Verwaltungskompetenz vor allem Fingerspitzengefühl und Erfahrung im Umgang mit den politischen Parteien und den Bürgerinteressen besitzen. Nach Abschaffung des Stadt- bzw. Gemeindedirektors muss der Bürgermeister repräsentieren sowie fachlich führen. Er ist der Garant für eine erfolgreiche Gemeindeentwicklung. Vereint das Bürgermeisteramt nicht fachliche Kompetenz und politische Erfahrung, ist eine positive Entwicklung der Gemeinde nicht zu erwarten.

Was unterscheidet Dich von den beiden anderen Kandidaten?
Im Gegensatz zu den beiden anderen Kandidaten besitze ich 13 Jahre Kommunalverwaltungserfahrung und arbeite bereits seit 10 Jahren in politischen Führungsgremien in Stadt – und Landkreis Osnabrück. Hilter ist mir gut bekannt. Ich habe bei der SG Hankenberge/Wellendorf e.V. Fußball gespielt und mit einigen Borgloher Mitschülern das Gymnasium Oesede besucht. Ich habe klare Ideen und Vorstellungen für Hilter. 20 „anpacken“ und „besser machen“ Projekte in den Bereichen Familie, Wirtschaft, Finanzen und Umwelt stehen für ein „Mehr“ an Lebensqualität in Hilter.
Ich vereine als einziger Kandidat die Bestandteile kommunalrechtliche Fachkompetenz mit der Erfahrung in politischen Gremien, ohne das mir die Region und ihre Menschen fremd sind. Ich lege ein klares Konzept vor, wie ein neues modernes und erfolgreiches Hilter gemeinsam entwickelt werden kann.

Wie beurteilst Du Deine Siegchancen am 20. Januar?
Ich sehe für uns sehr gute Siegchancen. Die Lust von Jung und Alt auf mehr Mitbestimmung, mehr Familienförderung, mehr Vereinsförderung und die Lust gemeinsam ein modernes erfolgreiches Hilter zu entwickeln, wird uns am 20. Januar den Sieg bringen.

Warum möchtest Du in Hilter Bürgermeister werden?
Es gibt mehrere Aspekte, die ich am Amt des Bürgermeisters der Gemeinde Hilter reizvoll finde: die Aufgabenvielfalt, Land, Leute und die Möglichkeit etwas bewegen zu können.
Ausschlaggebend war und ist aber die Tatsache, dass es sich richtig anfühlt.