Die zweite Zukunftswerkstatt des SPD-Bürgermeisterkandidaten Jens Brockmann informierte umfassend über den Sinn von Bürgerhaushalten.
Im brasilianischen Porto Alegre ab 1989 weltweit erstmals erprobt, wurde der Bürgerhaushalt zum positiven Beispiel für einen „Haushalt von unten“. Er bewährte sich so, dass auch in Deutschland ca. 100 Kommunen einen Bürgerhaushalt einrichteten.
Während Jens Brockmanns Zukunftswerkstatt referierte Herr Vorwerk von der Bielefelder Beratungsfirma „Bürgerwissen“ über die Gestaltung von Internet-Plattformen zur Beteiligung am Bürgerhaushalt. Jeder Bürger hat die Möglichkeit, online, bei Bedarf aber auch per Brief, Wünsche zu Anschaffungen und Ausgaben oder Einsparvorschläge zu äußern, außerdem von Anderen gemachte Vorschläge zu lesen, zu bewerten oder zu kommentieren. So werden alle Vorschläge transparent, und das Verhältnis zwischen Verwaltung und Bürgern wird offener.
Ein Bürgerhaushalt läuft über zwei bis zwölf Monate und umfasst die Phasen Konzipieren, Informieren und Mobilisieren der Bürger, Konsultieren und Beschließen sowie Rechenschaft über die Umsetzung.
Als zweiter Referent schilderte Michael Hipler, Beauftragter für den Bürgerhaushalt der Stadt Osnabrück, den Ablauf in Osnabrück (siehe NOZ von Samstag, den 29.12.2012). Dort fanden vor und während der Internet-Beteiligung, 14 Bürgerforen in verschiedenen Stadtteilen statt, auf denen jeweils ca. 70 Personen ihre Beobachtungen, Anliegen und Vorschläge einbrachten.
Online machten dann gut 1000 Nutzer 349 Vorschläge, von denen nach vielen Bewertungen und Kommentaren die 75 meistgenannten vom Rat behandelt wurden.
Solche „Demokratie von unten“ als wichtige Maßnahme gegen Politikverdrossenheit und Ohne-mich-Denken ist das vorrangige politische Ziel von SPD-Bürgermeisterkandidat Jens Brockmann.